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Mautregelungen in anderen Ländern

Vieldiskutiert und doch nicht wegzureden sind die Mautregelungen in einigen Staaten. Da die öffentliche Hand mit der Finanzierung der Straßen immer schlechter zurechtkommen wird, dürfte die Anzahl der kostenpflichtigen Strecken immer weiter steigen.

Auch der Verkehrsminister Deutschlands hätte gerne eine Autobahnmaut, allerdings bekommt er mit dieser Maut "für Ausländer" wohl doch mehr Gegenwind als gedacht. Andere machen es da wohl besser, zumindest sind Straßenbenutzungsgebühren für alle in anderen Ländern durchaus normal. Schauen wir uns einige Beispiele an.

Frankreich

Die großen Autobahnen sind in der Regel immer kostenpflichtig (bis auf wenige Ausnahmen wie die parallel zur A5 verlaufende Autobahn im Elsass). Es ist jedoch so, dass die Autobahnen in Frankreich in der Regel abschnittsweise von unterschiedlichen Betreibern geführt werden. Im Prinzip muss man dann beim Einfahren in jeden neuen Abschnitt auch neu bezahlen.

Berechnungsgrundlage ist die Fahrzeugklasse, in der Regel basierend auf der Höhe des Fahrzeugs. Darauf basierend muss man in der Regel an elektronischen Zahlstellen bezahlen, wobei es leider zu Falschberechnungen kommen kann. Man sollte im Zweifel mit Quittung und Fahrzeugschein bei der j eweiligen Betreibergesellschaft Widerspruch einlegen (alles extrem aufwändig!).

Österreich

In Österreich gilt seit 1997 auf Autobahnen und Schnellstraßen eine Vignettenpflicht. D. h., auf allen PKW, Motorrädern oder z. B. Wohnmobilen bis 3,5to. muss eine gültige Vignette ('Pickerl') angebracht werden. Zuständig ist im Prinzip die asfinag (asfinag.at), kaufen kann man die Vignetten in der Regel auch in grenznahen Bereichen (z. B. in Tankstellen in Bayern) oder z. B. bei Automobilclubs.

Bei Autos muss die Vignette gut Sichtbar an der Innenseite der Windschutzscheibe geklebt sein. Bei Motorrädern ist die Vignette auf einen sauberen, nicht leicht auswechselbaren Teil (z.B. Gabelholm oder Metallträger am Vorderrad) aufzukleben.

Erhalten kann man die Vignette normalerweise für 10 Tage, 2 Monate oder als Jahresvignette.

Darüber hinaus gibt es zusätzlich Streckenmauttarife für bestimmte Strecken, offiziell für baulich kostenintensiven Alpenüberquerungen. Diese sind z. B. die A 9 Pyhrn Autobahn, A 10 Tauern Autobahn, A 11 Karawanken Autobahn, A 13 Brenner Autobahn und S 16 Arlberg Schnellstraße.

Sondermauttickets (Einzelfahrt oder Jahreskarte) werden in der Regel direkt an der Mautstelle bezahlt (bar, mit Kreditkarte, Tankkarte oder Bankomatkarte), können jedoch auch vorab online mit dem Kauf einer Videomautkarte entrichtet werden. Mit dem Kauf wird das KFZ-Kennzeichen registriert, beim Einfahren in freie Abfertigungsspuren oder der grün markierten Videomautspur öffnet sich bei Erkennen der KFZ-Nummer automatisch die Schranke.

Schweiz

Schweizer Autobahnen und Schnellstraßen sind gebührenpflichtig. Für Fahrzeuge bis 3,5 t (auch Anhänger) gilt die Vignettenpflicht. Eine Vignette ist dabei immer für 14 Monate gültig, vom 01.12. eines Jahres bis zum 31.01. des übernächsten Jahres.

Für Fahrzeuge über 3,5 t wird eine so genannte leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) fällig.

Darüber hinaus gibt es für einige spezielle Strecken, ähnlich wie in Österreich, zusätzlich Streckengebühren. Beispiele:

Niederlande

In Holland gibt es lediglich zwei gebührenpflichtige Strecken: der Kil-Tunnel zwischen Dordrecht und Hoekse Waard und die Willem-Alexander-Brücke. Auch in den Niederlanden wollte man eine Autobahnmaut und man hatte dazu schon eine sehr klare Vorstellung. Allerdings kam das System bei den Niederländern nicht an, ein großes Problem waren vor allem Datenschutzrechtliche Bedenken.

England

In England sind nur wenige Strecken mautpflichtig, beispielsweise ein Abschnitt der M6 nördlich von Birmingham. Die Maut kann normal bar oder per Kreditkarte bezahlt werden (Infos: www.m6toll.co.uk).

Andere Mautstellen sind vor allem Tunnels. Ein spezielles Beispiel ist der Dartford Tunnel. Es ist sozusagen das Nadelöhr für alle, welche von den Fähren in Dover kommen. Dieser Tunnel ist mautpflichtig, die Maut war früher vor Ort zu bezahlen. Das wurde jedoch geändert, man muss sich nun vorab online registrieren (www.gov.uk/government/news/dart-charge-dartford-crossing-remote-payment). Wer ohne Registrierung durchfährt, muss eine Strafe bezahlen.

Weitere mautpflichtige Tunnel sind

Congestion Charge London

Für die Innenstadt Londons gibt es schon seit vielen Jahre die so genannte Congestion Charge (Verkehrszeichen oder Bodenmarkierungen mit dem C). Man kann die Charge vorab bezahlen, wer nachträglich zahlt muss das bis spätestens Mitternacht des folgenden Tags machen. Zahlen müssen alle PKW, nicht z. B. einspurige Fahrzeuge wie Motorräder. Es gibt eine Befreiungsmöglichkeit z. B. für Inhaber eines gültigen Behindertenausweises, für Elektroautos, Hybridfahrzeuge bzw. allgemein Fahrzeuge welche der Euro-5 Norm entsprechen. Detailinfos zur Congestion Charge: https://tfl.gov.uk/modes/driving/congestion-charge

Noch breiter gefasst ist die Low Emission Zone, welche praktisch für ganz Greater London gilt. In der Praxis ähnelt das unseren Umweltzonen. Sie gilt z. B. für altere Diesel-LKW, Busse, Transporter über 1,2 to, Minibusse mit mehr als acht Sitzplätzen und weniger als 5to., Wohnmobile ab 2,5To. Frei sind grundsätzlich alle Fahrzeuge, welche mindestens Euro 4 erfüllen, alle anderen müssen zahlen. www.tfl.gov.uk/lezlondon

Italien

In Italien sind zwar nicht alle, aber doch relativ viele Autobahnabschnitte gebührenpflichtig. Gebührenfrei sind z. B. Abschnitte südlich von Neapel und auf Sizilien.

Die Höhe der Maut richtet sich nach der Art des Fahrzeugs, es gibt folgende Kategorien:

Manchmal sind die Bezahlstellen nicht unproblematisch, Kreditkarten funktionieren stellenweise nicht. Deshalb wird allgemein die VIA-Card empfohlen, möglich ist auch der Kauf einer Telepass-Mautbox.

Eine Besonderheit ist diesbezüglich die A36 Pedemontana bei Mailand (die Zufahrten zum Flughafen, Umfahrungen Como und Varese), welche keine Bezahlung an der Mautstelle mehr ermöglicht. Mit dem System Free Flow werden die Autos per Sensoren erfasst. Man kann sich dazu vorab online registrieren (pedemontana.com), an Servicestellen der Autobahn zahlen oder z. B. Telepass-Mautbox nutzen.

Zusätzlich gibt es in Bologna und Mailand eine City-Maut. In Bologna braucht man zwischen 7 und 20 Uhr ein Umweltticket. In Mailand braucht man ein Eco-Ticket, die Höhe richtet sich mehr oder weniger nach der Schadstoffbelastung des Fahrzeugs. Frei sind in Mailand z. B. elektrisch betriebene Fahrzeuge, Fahrzeuge nach Euro3/4/5 bzw. Diesel mit Partikelfilter.

Slowenien

In Slowenien versucht man mit Kontrollen, alle Fahrzeuge möglichst auf mautpflichtige Routen umzuleiten. Somit wird man bei der Fahrt durch Slowenien in der Regel immer irgendwie auf eine mautpflichtige Route kommen. Dazu benötigt man eine Vignette. Es gibt Mautstationen, an denen man die Vignette z. B. in Bar oder mit Karte bezahlen kann. Vignetten gibt es für 7 Tage, für einen Monat, für sechs Monate oder für ein Jahr.

Der Preis richtet sich nach der Kategorie und Dauer

Polen

Nahezu alle Fernstraßen (A1, A2, A4) sind mautpflichtig, für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zudem viele Schnell- und Bundesstraßen (die Fahrzeuge müssen einen Transponder haben, also auch alle Gespanne mit Zugmaschine und auch Caravans!). Wer seinen PKW somit als Zugfahrzeug für den Anhänger nutzt, sollte bei Solofahrten darauf achten, den Transponder zu deaktivieren.

Mautstellen gibt es entlang der Autobahnen, gezahlt werden kann bar, stellenweise auch per Kreditkarte.

Tschechien

In Tschechien wurde schon vor längerer Zeit die LKW-Maut eingeführt. Nachdem die EU es erlaubt, dass Mautsysteme für Fahrzeuge über 12 Tonnen auf andere Fahrzeugklassen übertragen werden können, langte die Regierung 2008 kräftig hin. Im ersten Step wurden alle LKW vermautet werden, im zweiten Step alle PKW.

Ungarn

Ungarn hat ein relativ ausgefeiltes Mautsystem mit verschiedenen Vignettenkategorien. PKWs fallen in Klasse D1, Wohnmobile und Kleinbusse in D2. Die Preisunterschiede sind eklatant. Man kann die Vignette als 10-Tagesvignette, Monats- oder Jahresvignette erwerben (elektronische Vignette e-Matrica). Man sollte die Angaben zur Vignette kritisch prüfen, da spätere Änderungen relativ teuer sind.

Portugal

Das Autobahnnetz in Portugal ist größtenteils mautpflichtig, zudem in Lissabon die Brücken Vasco-Da-Gama und die Brücke des 25. April. Bezahlt wird elektronisch, wofür man einen Transponder benötigt. Wer den Transponder nicht hat, wird per Kennzeichen gespeichert und muss die Gebühr dann in einer Postfiliale begleichen (frühestens 48 Stunden nach Durchfahrt der Mautstelle möglich).

Etwas sonderbar ist das mit den Mautstellen. Zwischen zwei Mautstellen darf man sich maximal 12 Stunden aufhalten, braucht man länger, muss man doppelt zahlen!

Gezahlt wird nach zwei Kategorien, Kategorie 1 sind PKW und Motorräder, Kategorie 2 sind PKW mit Anhänger bzw. Wohnmobile.

(09.2019, alle Angaben ohne Gewähr)
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