Das Auswärtige Amt rät nun pauschal von Reisen nach Ägypten ab.
Die Lage in Ägypten spitzt sich zu, es gelten nächtliche Ausgangsverboten für Kairo, Suez und Alexandria. Das Auswärtige Amt rät momentan von Reisen nach Kairo, Suez und Alexandria sowie weiteren urbanen Zentren ab. Das Österreichsiche Außenministerium ist da schon seit ein paar Tagen konkreter und hat eine Reisewarnung für Ägypten ausgesprochen. Erste große Touristikanbieter in Deutschland bieten - ungeachtet der fehlenden Reisewarnung des Auswärtigen Amtes - kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten an.
Auch in Ägypten formiert sich der Protest gegen den derzeitigen Amtsinhaber. Ähnlich wie in Tunesien, haben vor allem junge Menschen schlechte Zukunftsperspektiven und machen dafür vor allem den Präsidenten und seine Politik verantwortlich. Es kam in letzter Zeit immer wieder zu Demonstrationen. Dabei kann man eine Eskalation der Gewalt feststellen. Zuletzt mischte sich auch die Geheimpolizei ein und ging mit großer Härte gegen Demonstranten vor. Gemäß Angaben des Innenministeriums starben am 25.01.2011 zwei Demonstranten und ein Polizist. Die Regierung hat angekündigt, mit aller Härte gegen Demonstranten vorgehen zu wollen. In Suez kam es am 26.01. zu derart heftigen Tumulten, dass das Innenministerium für Suez nun ein nächtliches Ausgangsverbot verfügt hat. Zu beachten ist außerdem, dass die Regierung praktisch alle Kommunikationsmöglichkeiten über große soziale Netzwerke beschnitten hat.
Bislang besteht keine Reisewarnung. Einige Reiseveranstalter haben aber schon reagiert und Ausflüge u. a. nach Kairo abgesagt. Stornierungen von Ägyptenreisen sind bislang jedoch nicht kostenfrei möglich.
Nachdem wieder Haie gesichtet wurden, wurden viele Küstenabschnitte bzw. Seegebiete vor Sharm-El Sheikh am 05.01.2011 nach offiziellen Angaben gesperrt. Man zog hier wohl die Reissleine, nachdem am 05.12.2010 eine deutsche Touristin am Strand von Sharm nach einer Hai-Attacke getötet wurde.
Es blieben nach den Sperrungen nur 6 Strände geöffnet, dazu gehört u. a. die Naama Bay. Die Sperrungen gehen einher mit erheblichen Einschränkungen. U. a. ist das Tauchen und Schnorcheln selbst in Strandnähe nur unter erheblichen Auflagen möglich.
In der Nacht vom 31. Dezember 2010 auf den 1. Januar 2011 wurde ein Anschlag auf eine koptische Kirche in Alexandria verübt. Bei dem Anschlag gab es wohl 23 Todesopfer und über 90 Verletzte. Die Stimmung ist aufgeheizt. Man muss bis auf weiteres mit Spannungen zwischen Demonstranten und der Polizei rechnen.
Wie verschiedene Nachrichtenblätter weltweit berichten, treibt nun auch am Roten Meer vor Hurghada ein größerer Ölteppich, welcher durch ein Leck in einer Bohrplattform verursacht wurde. Die Regierung spricht zwar von einer "begrenzten" Menge, macht aber sonst kaum Angaben. Angeblich sei die Ausbreitung weitgehend eingedämmt.
Demgegenüber spricht eine Umweltschutzorganisation vor Ort eine andere Sprache. Das Leck sei demnach nicht unter Kontrolle. Außerdem ströme das Öl wohl schon seit einer Woche ins Meer. Die Verschmutzungen haben einige Strände in Hurghada erreicht, auch wenn es sich nicht um flächendeckende Verschmutzungen handelt. Die Reinigungsarbeiten hätten sich aber bislang auch primär nur auf Touristenstrände konzentriert. Viele Naturstrände sind wohl ziemlich bedroht.
Dies ist wohl auch eines der größten Probleme dieser Verschmutzung. Die Umweltschützer werfen der Regierung vor, zu wenig zu tun. Demnach verheimlicht die Regierung das wahre Ausmaß der Verschmutzung bewusst, um keine Touristen zu verunsichern. Auch bei der Suche nach Schuldigen gibt es bislang kaum Initiativen. Alle Betreiber von Plattformen weisen bislang jede Schuld von sich.
⇒ Infos zur Optimalen Reisezeit für Ägypten
⇒ Benimmregeln und Reise-Knigge Ägypten